Was ist der richtige Ofentyp für Ihr Zuhause?
Oft ist es schwierig, den richtigen Ofentyp zu wählen. Wir erläutern Ihnen die grundlegenden Unterschiede zwischen vier Ofentypen und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welcher für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Der Kachelofen verdankt seinen Namen den Kacheln, die nicht nur als dekoratives Element dienen, sondern gemeinsam mit dem aus Schamotte gebauten Innenleben die Wärme angenehm über einen längeren Zeitraum abgeben. Der Kachelofen (oder auch keramischer Grundofen/Speicherofen/Putzofen) ist ein individuelles Produkt und wird vom Hafner vor Ort aufgemauert. Der Brennraum und die Nachheizzüge bestehen traditionell aus keramischem Speichermaterial. Je mehr Speichermasse verbaut wird, umso höher ist die Speicherkapazität des Ofens. Bei der geschlossenen Bauweise führen die hohen Verbrennungstemperaturen von 1000 bis 1100°C im Grundofen zur fast vollständigen Verbrennung jeglicher Schadstoffe, während die Wärme der Rauchgase über die keramischen Züge an die Speicherwände des Ofens geleitet wird. Von dort strahlt der Ofen den Großteil der Energie als Wärmestrahlung ab – abhängig vom Typ des Ofens bis zu 24 Stunden lang.
Während die Wärmestrahlung des Original–Kachelofens gasförmige Körper wie die Luft durchdringt und die Wärme erst abgegeben wird, wenn diese auf einen festen Körper trifft – erwärmt der Warmluftofen – wie der Name schon sagt, die Luft. Dieser arbeitet mit dem Prinzip der Konvektion. Kalte Luft strömt dabei in den Ofen ein – und tritt erwärmt an den jeweiligen Öffnungen wieder aus. Dies führt zu einer sehr raschen Erwärmung. Die Wärmeabgabe sorgt für eine Erwärmung der Raumluft, aber nicht von Wänden und Boden. Trifft die so erwärmte Luft auf kühlere Oberflächen, so entsteht Kondensation. Das bedeutet eine hohe Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation. Dies unterscheidet sich zum allergikerfreundlichen Raumklima des Original–Kachelofens.
Der Kombiofen besteht ähnlich wie der Heizkamin (siehe nächste Seite) aus einem vorgefertigten Einsatz, dem Heizeinsatz, welcher für größere Holzmengen geeignet ist, und keramischen Heizzügen, die vom Hafner aufgemauert werden. Der Kombiofen verfügt über einen größeren Wärmespeicher und gibt daher über mehrere Stunden die Wärme ab.
Mit Holz kann man nicht nur Räume heizen, sondern auch ausgezeichnet kochen. Ein Speicherherd arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie der Kachelofen: Er lädt seinen Wärmespeicher unter hohen Temperaturen in kurzer Zeit auf und gibt die Wärme an den Raum während eines längeren Zeitraums wieder ab. Kochen ist selbstverständlich sofort möglich. Ist die Sichtfläche des Herds vorwiegend mit Kacheln verkleidet, spricht man vom Kachelherd. Beim sogenannten Tischherd ist die Arbeitshöhe des Ofens gleichbleibend. Im Aufsatzherd sind zusätzliche Bauteile wie ein Backrohr oder ein Wasserschiff eingebaut, die über dem Niveau der Kochplatte liegen. Will man mit einem Herd auch einen weiteren Raum beheizen oder Warmwasser erzeugen, bietet sich ein Durchheizherd an.
Die Unterschiede auf einen Blick
KACHELOFEN / KLEINKACHELOFEN | WARMLUFTOFEN | KOMBIOFEN | KACHELHERD | |
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Speicherzeit | 8 – 24 Stunden | ca. 4 Stunden | meist 8 bis maximal 12 Stunden | möglich 3 – 12 Stunden |
Heizvorgang | 1 – 2 Mal pro Tag | 1 – 3 Mal / Tag mit bis zu zweimaligem Nachlegen | 1 – 3 Mal pro Tag mit bis zu einmaligem Nachlegen | bis zu 9-mal in 24 h (alle 20 – 30 Minuten) |
kW | Kleinkachelofen mit 1,6 kW (bei 12 h Speicherzeit) 1,6 – 11 kW (bei 12 h Speicherzeit) | 4 – 12 kW | 3 – 10 kW | 1,5 – 5 kW |
Brennstoffmenge | Kleinkachelofen bis 6 kg Kachelofen bis 40 kg möglich | ca. 6 – 20 kg | 8 – 20 kg | typisch 1 – 2 kg, Durchheizherd bis 4 kg |
Verwendungseignung | Vorwiegend Einraumheizung, Voll- und Zusatzheizung | Ferienwohnungen, Zusatzheizung | Ein- und Mehrraumheizung, Ganzhausheizung | Kochen, Braten, Backen, Warmwassererzeugung, Ein- und Mehrraumheizung |
Wartungsintervall | Empfohlen alle 2 – 5 Jahre abhängig von der Intensität der Nutzung | Empfohlen alle 2 – 5 Jahre abhängig von der Intensität der Nutzung | Empfohlen alle 2- 5 Jahre abhängig von der Intensität der Nutzung | Empfohlen 2 -5 Jahre abhängig von der Intensität der Nutzung |
Entaschungsintervall | ca. 3 – 4 Mal pro Heizperiode | ca. 4 -10 Mal pro Heizperiode | ca. 4 – 10 Mal pro Heizperiode | oftmals pro Heizsaison |