Kachelöfen im Niedrigenergie- und Passivhaus

Bericht aus der Zeitschrift „feuer & flamme“ Ausgabe 2018/19

Niedrigenergie- und Passivhäuser sind heute bei Neubauten bereits Standard und zeichnen sich durch sehr geringe Wärmeverluste und hohe Dichtigkeit aus. In der jüngeren Vergangenheit setzt sich auch immer mehr durch, dass Altbauten energetisch saniert werden und so ebenfalls ähnliche thermische Eigenschaften wie Neubauten aufweisen. Dies wird auch on der Politik durch finanzielle Förderanreize massiv unterstützt.

Ganz ohne Wärmequelle geht es nicht

Diese Art Gebäude zu bauen bzw. Zu sanieren, hat auch bedeutende Auswirkungen auf Heizgeräte. War es gerade in den Anfängen des Passivhauses so, dass Heizsysteme komplett weggelassen wurden, so erfreuen sich insbesondere Öfen und Kamine auch im Passivhaus wachsender Beliebtheit, denn so ganz ohne Wärmequelle geht es eben in der Praxis auch hier nicht. Dies hat mehrere Gründe. Einer ist, dass eine wahrnehmbare Wärmequelle im Haus ein häufiger Kundenwunsch ist. „Wenn ich bei einem Schneesturm nach Hause komme, dann möchte ich mich umgehend erwärmen können“, hat diesen Wunsch ein zufriedener Kachelofenbesitzer in einem Passivhaus treffend formuliert. Kachelöfen sind also gerade in Niedrigenergie- und Passivhäusern eine ideale Form des Heizens. Die Menschen, die in diesen Häusern und Wohnungen leben, schätzen die wahrnehmbare Wärmequelle Kachelofen sowie seine angenehme, milde Strahlungswärme. Wichtig ist bei modernen Gebäuden, ein paar wenige, aber sehr wesentliche Dinge zu beachten.

Ideale Form des Heizens

Kachelöfen müssen in ihrer Leistung dem deutlich niedrigeren Wärmebedarf der sehr gut gedämmten Gebäude angepasst werden. Dies kann einerseits durch Kachelöfen mit sehr geringer Nennwärmeleistung, auch Kleinkachelöfen genannt, erreicht werden. Andererseits ist es äußerst günstig, wenn der Kachelofen möglichst viel Räume bis hin zum ganzen Haus – zum Beispiel mit Luft oder Wasser als Verteilermedium – beheizen kann. Dafür ist es unabdingbar, die optimalen Vorraussetzungen in der Planungsphase zu schaffen. Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Kachelofen möglichst in der Mitte des Gebäudes platziert ist. Das zweite Erfordernis ist, dass die für den Betrieb nötige Verbrennungsluft direkt von außen in den Brennraum des Kachelofens eingebracht werden muss, da Niedrigenergie- und Passivhäuser sehr luftdicht sind. Dafür gibt es heute viele erprobte Lösungen, zum Beispiel über einen Versorgungsschacht im Rauchfang oder über Leitungen im Fußbodenaufbau.

Hafner Kontaktieren

Um den Kunden in Niedrigenergie- und Passivhäusern optimale Kachelofenlösungen bieten zu können, ist es wichtig, dass alle beteiligten Professionisten, von Architekten, Baumeistern bis hin zu Rauchfangkehrern und Hafnern frühzeitig miteinander in Kontakt treten. Dabei kann auch die Abstimmung mit verschiedenen haustechnischen Anlagen wie Rauchfang, Wohnraumlüftung oder Dunstabzug erfolgen.

Kamin einplanen!

Egal wann Sie vorhaben, einen (Kachel)ofen anzuschaffen: Achten Sie schon in der Anfangsphase Ihres Bauvorhabens darauf, dass ein Kamin eingeplant wird, bzw. Fragen Sie beim Ankauf einer bestehenden Immobilie, ob es einen Kamin gibt. Die Gestehungskosten für einen Vorsorgekamin sind eine sehr sinnvolle Investition, geht es hier doch um Ihre Lebensqualität und zukünftige Heizkostenersparnis.